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Mein Baby isst nicht

Autorenbild: Pia BeyerPia Beyer

Aktualisiert: 29. Apr. 2024

Die Einführung von Beikost ist ein Meilenstein in der Entwicklung eines Babys, der jedoch auch mit Herausforderungen verbunden sein kann. In diesem Blogartikel werden wir die möglichen Gründe für dieses Problem erläutern und verstehen, warum Essen bei Babys und Kleinkindern eng mit der Bindung verbunden ist.


Mein Kind isst nicht

Warum treten Essprobleme bei Babys- und Kleinkindern auf?

Isst dein Kind phasenweise sehr wenig, einseitig oder tut sich schwer neue Lebensmittel auszuprobieren? Keine Sorge! Das ist ganz normal! Doch wenn die täglichen Familienmahlzeiten in Stress ausarten, womöglich sogar zum Machtkampf werden und Eltern sich Sorgen um die Gesundheit ihres Kindes machen, ist Unterstützung gefragt.


Essprobleme können aus verschiedenen Gründen auftreten und sind oft eine normale Phase in der Entwicklung eines Kindes. Ein Grund könnte sein, dass Babys und Kleinkinder ihre Geschmacks- und Texturvorlieben erst entwickeln müssen, was zu Ablehnung bestimmter Lebensmittel führen kann. Darüber hinaus können auch äußere Faktoren wie Stress, Ablenkung oder eine unruhige Umgebung die Nahrungsaufnahme beeinflussen.


Ein weiterer wichtiger Faktor, der zu Essproblemen führen kann, ist die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Wenn die Bindung zwischen Eltern und Kind belastet ist, kann dies das Essverhalten des Kindes negativ beeinflussen. Babys und Kleinkinder brauchen eine sichere und vertrauensvolle Bindung, um sich beim Essen wohl und entspannt zu fühlen.

Die Bedeutung von Essen und Bindung bei Babys und Kleinkindern


Die Nahrungsaufnahme ist nicht nur eine physiologische Notwendigkeit, sondern auch ein sozialer und emotionaler Akt, der eng mit der Bindung verbunden ist. Babys und Kleinkinder lernen durch die Nahrungsaufnahme, Vertrauen und Sicherheit zu entwickeln und ihre Beziehung zu ihren Eltern zu stärken.


Die Art und Weise, wie Eltern mit ihren Kindern beim Essen interagieren, kann einen großen Einfluss auf die Bindung haben. Eine einfühlsame und unterstützende Herangehensweise kann dazu beitragen, eine sichere Bindung aufzubauen und dem Kind ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Wenn Kinder sich sicher und geborgen fühlen, sind sie eher bereit, neue Lebensmittel auszuprobieren und eine positive Einstellung zum Essen zu entwickeln.


Stress am Familientisch: Was soll ich tun, wenn mein Baby nicht isst?


"Hilfe, mein Baby isst nicht!" Wenn das eigene Baby oder Kleinkind kaum oder nur sehr einseitig isst, kann das große Sorgen bis hin zu starken Ängsten bei den Eltern führen. Die Mahlzeiten sind dann nicht mehr durch eine positive Atmosphäre von gemeinsamen Austausch und angenehmer Interaktion gekennzeichnet, sondern sind bestimmt durch eine große Anspannung. Oftmals übertragen sich die Ängste der Eltern auf das Kind, sodass ein negativer Aufschauklungsprozess entsteht. Wichtig ist, dass Kind niemals zum Essen zu zwingen. Das verstärkt die Problematik und schwächt die Eltern-Kind-Bindung.


Mein Tipp: Selber essen lassen und mit Essen spielt man doch!

Was kann helfen, wenn sich das Baby oder Kleinkind mit dem Essen sehr schwer tut? Der allererste Schritt sollte sein den Druck rauszunehmen. Denn Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Es gibt Babys, die äußerst ungern gefüttert werden wollen. Da kann es helfen das Baby selber essen zu lassen wie z.B. bei der Baby-Led-Weaning Methode. Du fragst dich jetzt vielleicht, wie soll das gehen? Kann ein Baby denn schon alleine essen? Ja! Auch ein 7 Monate altes Baby kann bereits alleine essen. Wie wär's, wenn du es z.B. mal mit einer Banane ausprobierst?! Lass dein Baby das Essen mit allen Sinnen erkunden. Versuche dich bewusst zurück zu halten, nehmt euch Zeit und beobachte dein Baby dabei. Das fördert nicht nur die Autonomie deines Kindes, sondern auch die Selbstwirksamkeit und die Feinmotorik. Es ist ganz normal, dass Beikoststarter ihr Essen erstmal in Ruhe erkunden und damit spielen. Mir ist ist schon klar, dass mein Tipp mit einem gewissen Mehraufwand verbunden ist und es zu einer mehr oder weniger großen "Sauerrei" kommen kann, aber du wirst sehen es lohnt sich.


Manchmal sind die Essprobleme aber auch so festgefahren, dass die Eltern alleine nicht mehr weiterkommen. Dafür empfiehlt sich ein bindungsorientiertes Elterncoaching, nachdem eine körperliche Ursache durch eine Kinderärztin, einen Kinderarzt ausgeschlossen wurde.



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